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Funktionsstörungen des Kausystems umfassen ein breites Spektrum von Beschwerden im Kausystem. Eine Untergruppe der Funktionsstörungen sind die kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) bzw. die Myoarthropathien des Kausystems (MAP).

Typische CMD- bzw. MAP-Symptome sind Schmerzen in den Kaumuskeln und/oder Kiefergelenken, Einschränkungen der Unterkieferbeweglichkeit (vor allem der Kieferöffnung) sowie Kiefergelenkgeräusche (Knacken; Reiben).

Von den schmerzhaften CMD bzw. MAP abzugrenzen sind andere Arten von Schmerzen im Mund-Kiefer-Gesichts-Bereich.

Zu den nicht schmerzhaften Funktionsstörungen zählen unter anderem Störungen des Zusammenbisses der Zähne (Okklusionsstörungen). Diese reichen von Vorkontakten zwischen einzelnen Zähnen über eine mangelnde Passung aller Zähne des Ober- und Unterkiefers bis hin zu zahnbezogenen Missempfindungen (okklusale Dysästhesie; Phantombiss).

Auch Bruxismus (Kieferpressen und/oder Zähneknirschen) mit seinen Folgen, darunter Abrieb der Frontzähne (Attrition) und Verspannungen der Kaumuskulatur, gehört zu den Funktionsstörungen des Kausystems.

Die Über-, Unter- und Fehlversorgung von Patienten mit Funktionsstörungen des Kausystems stellt ein seit Langem bekanntes klinisches Problem dar. Die damit verbundenen Fehlauffassungen spiegeln sich unter anderem auf zahnärztlichen Webseiten und in Webblogs von betroffenen Patienten und ihren Angehörigen wider.

In meinen gutachterlichen Bewertungen folge ich wie in meinem praktischen Handeln den Prinzipien der evidenzbasierten (nachweisgestützten) Medizin bzw. Zahnmedizin. Dabei berücksichtige ich die enge Verknüpfung zwischen Mund- und Allgemeingesundheit.